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Grüne EnergieAllianz
2010-08-21 03:08
 

Eine neue Allianz aus Staatsbetreiben soll Elektroautos in China fördern und Standards für die Herstellung derselben etablieren. Sie muss jedoch noch weitere Unternehmen von einem Beitritt überzeugen, darunter auch Ausländische.

Eine Allianz aus 16 großen Staatsbetrieben möchte die Entwicklung von Elektroautos in China vorantreiben, was die Ambitionen des Landes zeigt, zu einem der Weltmarktführer bei der Produktion von Elektroautos aufzusteigen. Die Allianz, welche am Mittwoch gegründet wurde, plant Medienberichten zufolge bis 2012 rund 100 Milliarden Yuan (11,5 Milliarden Euro) in Elektroautos zu investieren. Sie wird von der Kommission des Staatsrats für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögens (SASAC) angeführt werden. Fast alle großen Staatsunternehmen der Branche sind in ihr vertreten, darunter die drei größten Ölfirmen, die beiden großen Stromnetzbetreiber und zwei große Autohersteller, die China FAW Group und die Dongfeng Auto Corporation.

Einheitliche Standards. Die Allianz soll die Forschung und Entwicklung von Fahrzeugen, Brennstoffzellen und Ladesystemen vorantreiben und einheitliche Standards definieren, erklärte SASAC-Minister Li Rongrong. Das Land konnte bereits Fortschritte bei der Entwicklung von Autoteilen und Brennstoffzellen verbuchen und sollte Li zufolge weitere Schritte unternehmen, um eine international Wettbewerbsfähige chinesische Elektroautomarke zu schaffen. Anfangs 2008 startete die Zentralregierung eine Initiative, um mindestens 1000 Elektroautos in mindestens zehn Städten pro Jahr auf die Straßen zu bringen und so die Leute zum Kauf der neuartigen Produkte animieren.

Im Juni führte das Finanzministerium in fünf Städten, darunter Shanghai, Shenzhen, Hangzhou, Changchun und Hefei, ein Anreizsystem ein, welches den Kauf rein elektrisch betriebener Fahrzeuge mit 60.000 Yuan und aufladbarer Hybridfahrzeuge mit 50.000 Yuan subventioniert. Der chinesische Auto- und Batteriehersteller BYD, der teilweise Warren Buffet gehört, brachte 2008 sein erstes Elektroauto auf den Markt und eröffnete im März ein Joint Venture mit dem deutschen Autokonzern Daimler. Der Beratungsfirma McKinsey & Co. zufolge werden wahrscheinlich die USA den Trendwechsel von herkömmlichen zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen anführen. Die USA erhielten den ersten Platz im Elektrofahrzeugindex des Unternehmens, vor Frankreich, Deutschland und China. Viele westeuropäische Länder investierten bereits Milliarden in umweltfreundliche Technologien. Li erklärte, dass die Allianz für alle offen sei, chinesische und ausländische Unternehmen.

Umwelt schützen. Dai Yande, Vizedirektor des Energieforschungsinstitutes der Staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, erklärte, dass sich die Förderung sauberer Antriebe mit der derzeitigen Politik zur Verbesserung der Energieeffizienz und Verschmutzungsreduzierung decke. "Es ist schwierig für China, seine Umwelt- und Energiereduktionsziele ohne umweltfreundliche Autos zu erreichen." Saubere Antriebe reduzieren nicht nur die Abhängigkeit des Landes von importiertem Öl, sonder senken auch die Treibhausgasemissionen.

China versprach, seine Treibhausgasintensität bis 2020 um 40 bis 45 Prozent im Vergleich zum Niveau des Jahres 2005 zu reduzieren. Zudem sollen erneuerbare Energien bis dann 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs decken.

In China sollen dieses Jahr 17 Millionen Autos verkauft werden, 30 Prozent mehr als letztes Jahr, erklärte die Chinesische Passagierfahrzeugvereinigung im Juli. Die Allianz wird dabei helfen, Elektroautos in China beliebter zu machen und die Branchenstandards werden allen nutzen, erklärte Wang Liusheng, Analyst bei China Merchants Securities. Die Allianz muss jedoch noch mehr Autohersteller beinhalten, darunter auch Chinas größter Produzent SAIC und die private BYD, erklärte er. "Sonst wird ihr Einfluss in der Autobranche eher beschränkt bleiben."

Quelle: China Daily

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