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Li Keqiang fordert Aufbau eines Wirtschaftsgürtels entlang des Jangtse
2014-04-30 17:32

Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat am Montag bei einem Meeting in der südwestchinesischen Stadt Chongqing den Aufbau eines Wirtschaftsgürtels entlang des Jangtse-Flusses gefordert. Mit dem Projekt solle die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung des Landes gestärkt werden, so Li. Vizeministerpräsident Zhang Gaoli nahm ebenfalls an dem Treffen teil.

                                                       

                            Foto: Chinas Ministerpräsident Li Keqiang inspiziert die Tragestange eines Wanderarbeiters am 27. April in Chongqing.

Offizielle der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NERK), Chinas oberstem Wirtschaftsplaner, berichteten von Plänen für einen Wirtschaftsgürtel, der elf Regionen umfassen soll: die Städte Shanghai und Chongqing sowie die neun Provinzen Jiangsu, Zhejiang, Anhui, Jiangxi, Hubei, Hunan, Sichuan, Yunan und Guizhou.

Laut Li sei es ein weltweit immer wieder aufzufindendes Muster, dass sich zuerst die Küstengebiete eines Landes entwickeln und diese Wirtschaftsentwicklung dann entlang der Flüsse ins Landesinnere getragen werde. Diese Vorgehensweise habe man bei vielen, heute entwickelten Ländern während der Phase ihrer Modernisierung beobachten können.

Der Jangtse fließt durch mehrere östliche, zentrale und auch westliche Regionen Chinas. Er verbindet die Küstengebiete mit dem Inland. Und diese Verbindung liefere einzigartige Stärken und ein riesiges Potenzial, sagte Li. Das Jangtse-Flussdelta sei derzeit schon eines der wichtigsten Gebiete für Chinas Wachstum, und die zentral- und westchinesischen Provinzen böten das größte Wachstumspotenzial überhaupt im Land, so Li weiter. Einen Wirtschaftsgürtel entlang des Jangtse aufzubauen wäre wie ein Schachspiel, in dem die stärkeren Figuren (also die Küstenprovinzen) die schwächeren (zentral- und westchinesische Provinzen) decken und mit ihnen interagieren, erklärte der Ministerpräsident.

Durch die Reformen und die Öffnungspolitik sowie einige weitere Schlüsselprojekte sollen drei "Gebiete" entlang des Jangtse belebt werden: das Flussdelta, die städtischen Ballungsgebiete entlang des mittleren Flusslaufs sowie die Wirtschaftszone Chengdu-Chongqing. Der Plan könne neue Entwicklungsschübe für ein Fünftel des Landes und rund 600 Millionen Menschen bieten, meinte Li. Obwohl auf dem Fluss schon jetzt mehr Waren transportiert werden, als auf irgendeinem anderen Binnengewässer der Welt, verfüge der Jangtse in dieser Hinsicht noch über ein erstaunliches Potenzial. Li forderte, dass mehr Anstrengungen unternommen werden müssten, um die Transportkapazitäten entlang des Jangtse zu erhöhen. Er erwarte, dass der Aufbau einer Wirtschaftszone entlang des Flusses in der Region zu einer Vertiefung der Reformen, einem Abbau der Bürokratie sowie der Entstehung eines modernen Marktsystems führen werde, so Li. Dabei warnte der chinesische Ministerpräsident allerdings davor, dass der Industrietransfer keinesfalls zu einem "Verschmutzungstransfer" führen dürfe und die Umwelt geschützt werden müsse.

Laut Hou Yongzhi, Direktor der Abteilung Entwicklungsstrategie und regionale Wirtschaft des Entwicklungsforschungszentrums des Staatsrats, müsse Chinas Wirtschaft eine gewisse Wachstumsgeschwindigkeit beibehalten, um die Lebensqualität der Menschen weiter verbessern zu können. Der geplante Jangtse-Wirtschaftsgürtel biete genau diese Wachstumsmöglichkeiten. Die Wirtschaft stehe derzeit unter enormem Druck, doch die Entscheidung für das Jangtse-Projekt zeige, dass die Regierung die weitere Öffnung der Provinzen im Landesinneren sehr ernst nehme, gleichzeitig aber auch die Qualität des Wachstums der östlichen Küstenprovinzen steigern wolle, sagte Hou.

(Quelle:german.china.org.cn)

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